Axel G. Sturm

Pandemie – piep, piep.

 

- oder der kleine Unterschied zwischen „n“ und „m“ !

 

 

 

Die Welt ist ein Dorf, stellen Reisende gelegentlich fest, wenn sie an entlegenen Orten zufällig auf ein ihnen bekanntes Gesicht treffen. Offenbar.

 

Auch die derzeit weltweite Hysterie in Sachen „Vogelgrippe“ scheint dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen: Massenweise wird Federvieh gemetzelt, jeder Zehnte will gar auf die Weihnachtsgans verzichten, Grippeimpfungen werden vor- und fürsorglich angeraten und Medikamente, die helfen sollen, versuchen Einzelne, über Ebay zu inflationären Preisen zu verhökern. Kurz: Allgemeine Verunsicherung greift um sich. Selbst Börsenkurse sind schon von jenem geheimnisvollen und beunruhigenden Influenzavirus befallen.

 

Natürlich, eine Pandemie viraler oder bakterieller Ursache könnte unter gewissen Umständen tausenden Menschen das Leben kosten. Das ist unbestritten. Doch derweil gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass dies auch hier der Fall sein wird. Im Gegenteil: In den dicht bevölkerten Regionen dieser Erde, wie etwa China, Thailand, Hongkong oder Vietnam, halten sich die tatsächlichen Infektionen seit Monaten in bescheidenen Grenzen. Und dies, obwohl die hygienischen Verhältnisse dort vielerorts nicht gerade westlichem Standard vergleichbar sind. Ist also die Vogelgrippe ein ähnlich „dankbares“ Pressethema wie SARS oder die Rinderseuche BSE? Und, verschwindet sie ebenso schnell wieder, wenn ein neues, attraktiveres Thema am Nachrichtenhorizont auftaucht? Vermutlich ja.

 

Hingegen: An Infektionen mit HIV sterben täglich Hunderte - wenn nicht sogar weit über tausend Menschen weltweit. Dieses Thema aber begleitet uns indes schon seit zwei Jahrzehnten und ist deshalb nicht mehr sonderlich „en vogue“ oder „sexy“ wie manche Blattmacher wähnen. Zudem: AIDS bekommt man ja bekanntlich nicht von Vögeln, sondern nur vom Vögeln.

 

Es lebe der kleine Unterschied!

 

P.S.:

Ungewollt, aber durchaus passend zur allgemeinen Verunsicherung strahlte VOX in diesen Tagen einen zweiteiligen fiktiven Film über den Ausbruch der Pest in Köln aus. Wenn das nicht die Einschaltquoten in die Höhe treibt, was dann?

 

 

 

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